Bericht über das Finale des Bundeswettbewerbes der Österreichischen Physik-Olympiade 2014

Helmuth Mayr / Wien

1. So hat´s begonnen

Auf Grund des Bundeswettbewerbes-Teil-1 in Linz hatten sich insgesamt eine junge Dame und dreizehn junge Herren für das Finale des heurigen Bundeswettbewerbes der Österreichischen Physik-Olympiade-2014 qualifiziert. Dieser fand vom 10. Juni bis zum 25. Juni 2014 im steirischen Ort Fürstenfeld am dortigen BG/BRG statt.

Bereits im Vorfeld hatte der örtliche Organisator, Prof. Johann Haider (der auch Administrator dieser Schule ist) ganze Arbeit verrichtet, galt es doch nicht nur die Unterkünfte der Nachwuchs-Talente und deren Betreuer zu organisieren, sondern auch schulinterne Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, Kontakte mit diversen Behörden und Sponsoren zu knüpfen, Freizeitprogramme zu organisieren und vieles andere mehr.

Und Kollege Haider hatte dies sehr umsichtig und hervorragend getan, wofür ihm an dieser Stelle noch einmal herzlichst gedankt sein möge !


2. Der Intensiv-Kurs

Am Mittwoch, dem 11. Juni 2014 begann der Intensiv-Kurs. Die vier Bundestrainer, die Kollegen Heimo Hergan aus Graz, Engelbert Stütz aus Linz, Johann Zöchling aus Berndorf und der Verfasser dieser Zeilen regten die Teilnehmerin und die Teilnehmer an, sich durch alle Bereiche der Physik durchzuarbeiten, auch durch so moderne Gebiete wie Quantenmechanik und Relativitätstheorie.

Dies überspannte einen Bogen von 19 Halbtagen, woraus ein aufmerksam Lesender sofort schließen kann, dass auch an den Samstagen vormittags und nachmittags Physik betrieben wurde, ja sogar an einem Halbtag des Fronleichnam-Feiertages !

Die Qualifizierten arbeiteten mit enormen Einsatz, tiefem Interesse und ungeheurem Fleiß. Trotzdem kamen Kurzweil und auch die parallel laufende Fußballweltmeisterschaft nicht zu kurz. (Man sieht, auch physikalische Nachwuchstalente sind Menschen wie du und ich!)


3. Und so sehen unsere Nachwuchs-Talente aus:

Oliver Edtmair
Kärnten, 8. Klasse

1. Rang - Goldmedaillie
(91.0 Punkte)

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Lukas Wimmer
Salzburg, 7. Klasse AHS

8. Rang - Bronzemedaille
(49.5 Punkte)

Matthias Diez
Steiermark, 7. Klasse AHS

2. Rang - Silbermedaillie
(64.5 Punkte)

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Julius Piso
Wien, 7. Klasse AHS

9. Rang
(47 Punkte)

Simon Jusner
Kärnten, 8. Klasse AHS

3. Rang - Silbermedaillie
(63.0 Punkte)

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Jonas Bodingbauer
Oberösterreich, II. Jahrgang HTL

9. Rang
(47 Punkte)

Florian Kanitschar
Burgenland, V. Jahrgang HTL

4. Rang - Silbermedialle
(61.0 Punkte)

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Katharina Buczolich
Burgenland, II. Jahrgang HTL

11. Rang
(46 Punkte)

Michael Pfeifer
Kärnten, 6. Klasse AHS

5. Rang - Silbermedialle
(60.5 Punkte)

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Jakob Bachler
Burgenland, IV. Jahrgang HTL

12. Rang
(39 Punkte)

Florian Riedl
Steiermark, IV, Jahrgang HTL

6. Rang - Bronzemedaille
(55.5 Punkte)

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Florian Rudinger
Oberösterreich, 6. Klasse AHS

13. Rang
(34 Punkte)

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Paul Zeinlinger
Steiermark, 8. Klasse AHS

7. Rang - Bronzemedaille
(53.5 Punkte)

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Matthias Ostermann
Niederösterreich, 7. Klasse AHS

14. Rang
(28.5 Punkte)

 

Sie alle hatten sich über diverse Wettbewerbe aus insgesamt rund 600 österreichischen Physik-Olympiade-Schülern/innen für diesen Wettbewerb qualifiziert, wofür ihnen an dieser Stelle herzlich gratuliert wird !

Der enorme Einsatz, das rege Interesse und das heiße Bemühen dieser Jugendlichen ist durchaus nicht selbstverständlich und wird von den Trainern mit größtem Respekt wahrgenommen.

Als Autor dieser Zeilen darf ich euch – liebe Teilnehmer/in – an dieser Stelle für euer Engagement im Namen der Trainer herzlichst danken !


4. Der experimentelle Wettbewerb

Am Montag, dem 23. Juni 2014 waren die experimentellen Fertigkeiten der Nachwuchs-Talente gefragt. In zwei Blöcken zu je zweieinhalb Stunden waren experimentelle Probleme zu knacken. So galt es das kniffelige Verhalten von Spagetti-Luftballons zu eruieren, den Kopplungsfaktor von Spulen zu bestimmen sowie die Physik einer Modell-Taucherglocke und das optische Verhalten eines Laserstrahles in einer milchigen Flüssigkeit zu studieren.

Kaum zu glauben, wie schnell zwei mal 2½ Stunden um sein können !


5. Der theoretische Wettbewerb

Am nächsten Tag, dem 24. Juni, waren innerhalb von fünf Stunden vier theoretische Aufgaben zu knacken. In diesem Fall mussten sich die Jugendlichen mit dem so genannten Faraday-Effekt auseinander setzen, das Verhalten einer Kinderschaukel und eines speziellen optischen Systems analysieren, rotierende Ringelspiele und Ketten sowie springende Bälle in ihren Bewegungen korrekt erfassen und Details des so genannten Millikan-Experiments nachrechnen.

Auch in diesem Fall vergingen die fünf Arbeitsstunden rasend schnell.


6. Die Preisverleihung

Am letzten Tag dieses Bundeswettbewerbes, dem 25. Juni 2014, fand im Stadtsaal von Fürstenfeld die feierliche Preisverleihung statt.

Zur Eröffnung erfreute der Chor der Mädchen aus den ersten Klassen das Ohr der Festgäste mit einem Maori-Lied und einem Zulu-Song. Sodann lauschten die Anwesenden den Grußworten von Vertretern aus der Schulverwaltung und der Politik.

Eine besondere musikalische Kostbarkeit waren zwei Intermezzi, die der Direktor des BG/BRG-Fürstenfeld am Klavier und der bereits genannte örtliche Organisator auf der Tuba zum Besten gaben.

Anschließend hielt Univ.-Prof. Günther Leising einen hochinteressanten Festvortrag über die Physik erfolgreicher Technologien, wobei er sich auf moderne Lichtquellen konzentrierte.

Dann endlich wurden die Preise verteilt !

Alle erhielten ein Diplom und einen Buchpreis sowie ein Buch über die Gemeinde Fürstenfeld. Außerdem wurden vier Bronze-, drei Silber- und eine Gold-Medaille an die besten vergeben.

Die Preise überreichten Vertreter des Bundes, des Landes, der Gemeinde und der Bundestrainer.


7. Qualifizierte für die Internationale Physik-Olympiade in Kasachstan

Für die 45. IPHO-2014 in Astana, der Hauptstadt von Kasachstan, qualifizierten sich:

# Oliver Edtmair               Goldmedaille

# Matthias Diez                Silbermedaille

# Simon Jusner                Silbermedaille

# Florian Kanitschar          Silbermedaille

# Michael Pfeifer              Bronzemedaille

Diese fünf jungen Herren werden zunächst vom 5. bis 11. Juli ein Spezial-Training an der Universität-Linz absolvieren, für das Prof. Stütz und der Verfasser dieser Zeilen verantwortlich zeichnen.

Direkt anschließend fliegt dann diese österreichische Mannschaft zur „physikalischen Weltmeisterschaft“, der Internationalen Physikolympiade, nach Astana, wo jugendliche Nachwuchs-Talente aus mehr als 80 Nationen erwartet werden.

Viel Erfolg !

Wien, am 29. Juni 2014

                                                                                                         Helmuth Mayr

 

Weitere Fotos vom BWB-Finale finden sich in der Fotogalerie.