Vom 29. Mai bis 13. Juni 2012 war die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Eisenstadt Gastgeber des zweiten Teiles des Bundeswettbewerbes der 31. Österreichischen Physikolympiade. Jene 14 Schüler aus ganz Österreich, die sich über die entsprechenden Wettbewerbe – von der Schulebene bis zum ersten Teil des Bundeswettbewerbes-2012 in Linz – dafür qualifiziert hatten, bevölkerten 10 Tage lang den Physikbereich dieser Schule.

In diesen 10 Tagen wurden sie – in zwei Parallelgruppen – sowohl experimentell als auch theoretisch mit „Kopfnüssen“ aus allen Gebieten der Physik konfrontiert.

Dafür sorgten – wie schon seit vielen Jahren – die Bundestrainer, also Prof. Zöchling aus Berndorf, Prof. Stütz aus Linz, Prof. Hergan aus Graz und Prof. Mayr aus Wien.
Die Schwierigkeit der zu knackenden Nüsse orientierte sich an den Aufgaben der Internationalen Physik-Olympiaden und stellte eine beachtliche Herausforderung für die jungen Leute dar. Ein System zu erkennen, dessen Eigenschaften richtig zu verstehen und es dann auch noch mathematisiert zu erfassen, ist eine beachtliche Leistung, die die Olympioniken mit Feuereifer und beachtlichem Know-how absolvierten.

Zur Auflockerung gab es am Feiertag eine Exkursion zum noch nicht fertig gestellten MedAustron, das bei Wiener Neustadt im Entstehen ist. Dort wird in absehbarer Zeit angewandte moderne Physik dazu verwendet werden, das Leben von Krebspatienten zu retten oder zumindest zu erleichtern. Die Olympiade-Teilnehmer konnten sowohl den derzeitigen Bauzustand bewundern als auch einer fundierten fachlichen Einführung folgen.

Am Montag, dem 11. Juni, fand der experimentelle Wettbewerb statt. In insgesamt fünf Stunden waren vier experimentelle Aufgabenstellungen aus praktisch allen Gebieten der Physik zu bearbeiten. Am darauf folgenden Dienstag, dem 12. Juni, gab es den theoretischen Wettbewerb. Wiederum gab es fünf Stunden Zeit, in der nun insgesamt vier Theorie-Aufgaben bewältigt werden mussten.

Nach der Korrektur durch die Bundestrainer standen jene fünf Schüler fest, die Österreich heuer bei der Internationalen Physik-Olympiade in Estland vertreten werden. Doch wer diese fünf sind, wurde erst im Verlaufe der Preisverleihungsfeier verraten.

Diese begann am Mittwoch, dem 13. Juni 2012, kurz nach neun Uhr mit einem Lied, das der Haydn-Chor im Festsaal des Esterhazy-Schlosses, in Anwesenheit von hochrangigen Vertretern des politischen, schulischen und wissenschaftlichen Lebens, sowie des für die Olympiaden zuständigen Abteilungsleiters des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, Mag. Karl Havlicek, und Angehörigen und Lehrern der Olympioniken vortrug.

Anschließend konnten sich die Anwesenden in drei fulminanten Vorträgen von Dr. Schreiner vom MedAustron, Dr. Leising von der TU-Graz und Dekan Dr. Badurek von der TU-Wien ein Bild über die lebenspraktische und gesellschaftliche Rolle der Physik in unserer modernen Gesellschaft machen. „Zwei Drittel der Wertschöpfung der Industrie-Nationen fußen auf der Schrödinger-Gleichung“, wie Dekan Badurek betonte.

Die feierliche Preisverleihung wurde von den politischen und schulischen Spitzen vorgenommen, und das sind jene fünf Schüler, die sich für die 43. Internationalen Physikolympiade 2012 in Tallinn und Tartu, Estland (15. 7. - 24. 7. 2012) qualifiziert haben:

1. Goldmedaille: Oliver Edtmair, 15 Jahre alt, 6. Klasse in Villach

2. Goldmedaille: Christoph Weis, 18 Jahre alt, 8. Klasse in Graz

3. Silbermedaille: Tobias Karg, 19 Jahre alt, 8. Klasse in Villach

4. Silbermedaille: Martin Stadler, 18 Jahre alt, 8. Klasse in Graz

5. Silbermedaille: Maximilian Ruep, 17 Jahre alt, 7. Klasse in Wels

 
 
   
 
Oliver Edtmair, BRG Villach St. Martinstraße
                   Christoph Weis, BRG Graz Carnerigasse
                                     Tobias Karg, BRG Villach Peraustraße
                                                         Martin Stadler, BRG Graz Keplerstraße
                                                                          Maximilian Ruep, BRG Wels Wallererstraße
 

Leider konnte Christoph Weis seinen Preis nicht persönlich in Empfang nehmen, da er zur selben Zeit in Graz zum Cambridge-Certificate antrat.

Diese 5 Schüler werden direkt vor der IPHO ein einwöchiges Spezial-Training in Linz absolvieren, das - wie seit vielen Jahren - von Prof. Stütz aus Linz und von Prof. Mayr gestaltet werden wird, und werden dann bei der IPHO-2012 in Estland ihr Bestes geben.

Wir wünschen unserem Team viel Glück und Erfolg!


Bericht von Prof. Helmuth Mayr

 

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