Intensiv-Training

trainingAm 22. Mai trafen die vierzehn für das BWB-Finale Qualifizierten im Hotel Waldhof in Purkersdorf, einem reizenden Städtchen direkt an der Landesgrenze nordwestlich von Wien gelegen, ein, um zunächst ein Physik-Intensiv-Training, das bis einschließlich Samstag, dem 2. Juni 2018 stattfand, zu absolvieren.

Die Schüler wurden in zwei Gruppen zu je sieben Mann aufgeteilt. Dann wurde vertieft auf allen Gebieten der Physik experimentell und theoretisch gearbeitet. Die Zielvorstellungen dieses Trainings orientierten sich am sogenannten Syllabus der Internationalen Physik-Olympiaden. In diesem Syllabus ist festgehalten, welche physikalischen und mathematischen Kenntnisse und Fertigkeiten jene Jugendlichen mitbringen sollten, die an einer IPHO teilnehmen.

Für alle diese experimentellen und theoretischen Trainingseinheiten waren heuer Prof. Peter Pollak/Purkersdorf (neben seiner Tätigkeit als örtlicher Organisator), Prof. Peter Graf/Zell am See, Prof. Heimo Hergan/Graz, Prof. Marianne Korner/Wien und Prof. Helmuth Mayr, der Verfasser dieser Zeilen, verantwortlich.

Auch in diesem Jahr waren das Interesse, die Initiativen und auch die Lösungs-Ideen der qualifizierten jungen Herren beachtenswert und wurden von uns Trainierenden mit Hochachtung und Respekt wahrgenommen.

Freizeit

konzertDa prinzipiell jeden Vormittag und Nachmittag trainiert wurde (auch an Samstagen!) war die Freizeit vergleichsweise eher karg bemessen. Trotzdem wurden die Teilnehmer zum Schulball des Gymnasium Purkexkursionersdorf eingeladen. Weiters gelang es Herrn Prof. Pollak als örtlichem Organisator an einem Sonntag eine Führung zu den Quantenlabors bei Prof. Aspelmeyer und eine eindrucksvolle „Besichtigung“ des Nachthimmels auf der Kuffner-Sternwarte mit Dr. Günther Wuchterl zu organisieren. Darüber hinaus wurde ein mitreißendes Picknick im Garten von Schloss Schönbrunn während des Sommernachtskonzerts der Wiener Symphoniker veranstaltet.

Organisation

Die Organisation vor Ort wurde von Prof. Peter Pollak in hervorragender, umsichtiger, hochprofessioneller und liebenswürdiger Art und Weise durchgeführt, wofür von allen Betroffenen ein herzliches „Dankeschön !“ ausgesprochen wird.

Wettbewerbe

Am 4. Juni fand der experimentelle Wettbewerb statt, der – dem IPHO-Vorbild folgend - insgesamt fünf Stunden dauerte:

Eine der vier Aufgaben war ein mechanisches Problem, das Prof. Karin Galle und Prof. Bernd Kurzmann vom Bundesgymnasium/Realgymnasium Wien 11, Geringergasse, verfasst hatten. Dabei waren die Haftreibungskoeffizienten zwischen einem angelehnten Bierdeckel und verschiedenen Wand-und-Boden-Materialien zu ermitteln.

Eine andere Aufgabe konnte nur durch einen „Mix“ aus elektrophysikalischen und mechanischen Denkansätzen gelöst werden. Diese Aufgabe wurde von Prof. Marianne Korner/pGRG Wien 15, Friesgasse, gestellt. Zwei neben einander hängende Kugeln wurden elektrisch aufgeladen, wodurch sie sich abstießen. Die elektrischen und mechanischen Kenngrößen dieses Prozesses waren zu ermitteln.

Prof. Heimo Hergan/BORG-Graz konfrontierte die Kandidaten mit einer ziemlich aufwändig gebauten Anordnung, bei der tropfendes Wasser für eine elektrostatische Aufladung sorgte. Allein die Inbetriebnahme der Anordnung verlangte nach einem gewissen experimentellen Geschick. Ziel dieses Experimentes war es, diverse Kenngrößen des Prozesses zu ermitteln.

Der Verfasser dieser Zeilen stellte als Experimentier-System einen Kunststoff-Trog zur Verfügung, der mit Wasser gefüllt werden konnte. Außerdem gab es eine Portion Kartoffel-Püree-Pulver. Ziel des Experimentes war es, die Abhängigkeit der Geschwindigkeit von angeregten Flüssigkeitswellen von der Kartoffel-Püree-Pulver-Konzentration zu vermessen und zu klären, welche prinzipiellen physikalischen Vorgänge zur erfassten Änderung dieser Geschwindigkeit führen.

Am 5. Juni fand der theoretische Wettbewerb statt, der wiederum insgesamt fünf Stunden dauerte. Die Aufgaben wurden von Prof. Marianne Korner, Prof. Heimo Hergan und dem Verfasser dieser Zeilen gestellt.

Diese drei Aufgaben umfassten den gesamten Bereich der für die IPHO interessanten Gebiete der Physik, einschließlich der Quantenphysik und der Relativitätstheorie. Wie auch die experimentellen Aufgaben konnten auch diese Probleme nur durch ein gewisses Maß an naturwissenschaftlicher Kreativität bearbeitet und gelöst werden.

Alle diese Aufgaben unterlagen einem Punkteschema. Den Gepflogenheiten der IPHO folgend wurden für die experimentellen Aufgaben insgesamt 40 Punkte und für die theoretischen insgesamt 60 Punkte vergeben, in Summe also 100 Punkte.

Preisverleihung

20180606 preisverleihung bwAm 6. Juni fand die feierliche Preisverleihung im Festsaal des Gymnasiums Purkersdorf in Anwesenheit von Frau Regierungsrätin Silvia Bauer vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bildungsdirektor Mag. Johann Heuras als Vertreter des Landesschulrates und Spitzenvertretern der Landes- und Gemeindepolitik sowie der Schulverwaltung und der Schule statt. Erfreulicherweise konnten auch einige Eltern und Kollegen, die Physik-Olympiade-Kurse betreuen, begrüßt werden.

Der Leiter der Kuffner-Sternwarte, Dr. Günther Wuchterl, hielt einen interessanten Vortrag über die Sichtbarkeit von Sternen unter den unterschiedlichsten Beobachtungszuständen, sowohl in Stadtnähe als auch in der „Wildnis“.

Dann erfolgte die feierliche Preisverleihung. Für die Teilnahme an der 49. Internationale Physikolympiade in Lissabon, Portugal qualifizierten sich:

hohl elias




Elias Hohl
Steiermark, 5. Klasse AHS

1. Rang - Goldmedaille

qualifiziert für die IPhO

 babin robert

Robert Babin
Kärnten, 8. Klasse AHS

2. Rang - Goldmedialle

qualifiziert für die IPhO

 

tesarek julius

 Julius Tesarek
Wien, 8. Klasse AHS

 3. Rang - Silbermedialle

 qualifiziert für die IPhO

hoerl lucas

Lucas Hörl
Niederösterreich, 6. Klasse AHS

4. Rang - Silbermedialle

qualifiziert für die IPhO

moll florian 

 Florian Moll
Kärnten, 7. Klasse AHS

 5. Rang - Silbermedialle

 qualifiziert für die IPhO